Sonntag, 20. September 2015

Schulalltag, Markdag, Boatrace, P.E.

Goeie Dag (Guten Tag auf Afrikaans),

Seit bereits einem Monat bin ich in Südafrika und habe mich schon gut eingelebt, so dass uns jetzt der Alltag voll im Griff hat. Mir geht es hier sehr gut und es macht super Spaß an der Schule, mit meiner Projektpartnerin Solveig, zu arbeiten.
Unsere Tage verlaufen meisten nach einem grundlegend gleichen Ablauf, der doch jeden Tag neue Überraschungen für uns bereit hält. Ein kleines Beispiel solcher Überraschungen sind die Kinder, die in jeder Pause, egal ob gutes oder schlechtes Wetter, immer mit mir spielen und/oder in meiner Nähe sein wollen und beflügeln einen mit ihrer dauerhaften, guten Laune. In den Sportstunden machen alle Kinder aufmerksam mit und freuen sich, wenn sie etwas Bewegung neben dem Schullalltag bekommen. Auf Grund der Klassengrößen von min. 35 bis zu über 70 Schülern teilen Solveig und ich die Klassen immer in Jungs und Mädchen auf, wobei wir versuchen trotzdem die selben Aufgaben und/oder Spiele mit den Kinder durchzuführen. Die Spiele "Bambure" (Plumpsack) und "Who is scared of the lion" spielen die Kinder am liebsten und einige Klassen wollen diese Spiele die ganze Stunde über durchspielen.


Markdag

Am 4.9 war der "Markdag" (Markttag) der siebten Klassen. Dieser ist der Abschluss einer Projektes, bei dem die Schüler das erste Mal etwas über Marktwirtschaft erfahren und das Erlernte dann beim Markdag umsetzten möchten. Beim Markdag bringt jede Schülerin, jeder Schüler etwas zum Verkaufen an die anderen Klassen mit, was größtenteils Gebäck oder Süßigkeiten waren. Ein Schüler hat aber auch kleine, geführte Ritte auf seinem Pferd angeboten. Bei dem Aufbau der Verkaufsstände haben wir die einzelnen Kleingruppen tatkräftig unterstützt und bei den letzten organisatorischen Problemstellen geholfen. Nachdem es zur Pause geklingelt hat, begann der Verkauf der Waren, bei dem jede Kleingruppe auf ihre Art und Weise versucht hat, so viel Kundschaft wie möglich zu bekommen. Am Ende wurde der Verkauf zu einer großen Party der ganzen Schule, bei der einige Mädchen und Jungen ihre Tanzkünste zum Besten gaben. Natürlich haben wir auch etwas von den angebotenen Sachen gekauft und auch einen Ritt gewagt. Am Ende waren alle von dem Markdag begeistert und zogen eine positive Bilanz.


Boatrace

Letztes Wochenende (11.-13.09) war in Port Alfred (ca. 220 km von Jeffreys Bay entfernt) das Boatrace-Festival. Bei dem es eigentlich um Ruderrennen zwischen Universitäten über den Fluss in Port Alfred geht. Mittlerweile ist dies allerdings zur größten Studentenparty Südafrikas geworden, zu der Studenten aus dem ganzen Land anreisen. Wir sind zum Boatrace gefahren, da dort ebenfalls zwei Freiwillige untergebracht sind und die uns zur Party eingeladen haben. Allerdings sind nicht nur wir der Einladung gefolgt sondern auch alle andern Einsatzstellen, außer Bulungula, da es für sie schwer ist, aus ihrem Dorf heraus zukommen. Somit war das Boatrace das erste Treffen der Freiwilligen in Südafrika und dementsprechend haben wir sehr viel geredet und erfahren, dass alle anderen auch mit ihrer Einsatzstelle zufrieden sind und sehr viel Spaß mit den Kindern haben. Wie es sich für ein Festival gehört, haben wir natürlich alle zusammen auf dem Festivalgelände  gezeltet und gefeiert. Sonntagmorgen haben wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Jeffreys Bay gemacht, auf dem wir noch in Port Elizabeth gehalten haben, um die beiden Nachkömmlinge herzlich Willkommen zu heißen. In Jeffreys Bay angekommen, haben wir uns alle erst einmal auf unser Bett gefreut, da wir an diesem Wochenende nicht wirklich viel Schlaf bekommen haben.


P.E.
Dieses Wochenende waren wir in Port Elizabeth (P.E.) um die Freiwilligen dort vor Ort zu besuchen. Schön war auch, dass es die beiden 'Freiwilligen aus Port Alfred ebenfalls zum Treffen geschafft haben, so dass wir insgesamt 16. Freiwillige waren. Samstagmorgens habe ich mit noch 6 weiteren Freiwilligen am Parkrun von P.E. teilgenommen. Dieser Lauf geht über eine Länge von 5 km, und startet jeden Samstag um 8 Uhr. Die Laufstrecke geht bis zum Drehpunkt über die Strandpromenade und danach dann für die Hälfte des Rückweges über den Strand entlang. Nach dem Run und einem leckeren Frühstück in einem Restaurant an der Beach Front sind wir ins WM-Station von P.E. zum Pokal-Finale der Kaiser Chiefs gegen Ajax Cape Town gegangen. Die Stimmung ist eine ganz andere als in deutschen Stadien, denn die Südafrikaner feiern um das Spiel herum eine große Party und durch die ganzen Vuvuzelas bekommt das Spiel seine ganz eigene Atmosphäre, die einem Gänsehaut bereitet. Die meisten Fans waren für die Kaiser Chiefs, wodurch das Stadion in schwarz-gelb geleuchtet hat. Leider haben die Kaiser Chiefs das Spiel mit 0:1 verloren, was die Partystimmung jedoch nicht gedrückt hat, sodass die Party nach Spielende noch weiter gefeiert wurde. Von der Partystimmung gepackt sind wir alle 16. abends zusammen feiern gegangen und haben so den Tag ausgeklungen. Am Sonntagvormittag sind wir dann wieder nach Hause gefahren und haben uns in der Fountains Mall eine Gesangseinlage von einem Sohn einer Lehrkraft an Nikos und Alenas Schule angehört. Zu Hause haben wir uns dann wie auch das Wochenende vorher noch mal gut entspannt und so unser Wochenende ausklingen lassen.


Soweit ein weiterer Einblick in den Alltag in Südafrika und ein paar Highlight der letzten Wochen.
Ich wünsche euch noch einen goeie dag.

Euer Nils

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